Mineralische Putze

Mineralische Putze vermitteln ein ausgeglichenes, gesundes, behagliches Wohnklima, da sie sehr atmungsaktiv sind.

Mineralische Putze basieren im Wesentlichen auf Löschkalk, dem in unterschiedlichen Anteilen farbige Erden, Marmorpulver oder - wenn das Ergebnis rustikaler ausfallen soll - auch gemahlene Backsteine zugesetzt werden. Mineralische Edelputze bestehen aus nachhaltigen, natürlichen Rohstoffen, sind unabhängig von Luftfeuchte und besitzen mineralische Bindemittel mit hydraulischer Erhärtung. Sie sind nicht nur vielfältig in Bezug auf Anwendung und Verarbeitung, sondern auch Farbtonstabil durch die anorganische Pigmente und in unterschiedlichen Korngrößen lieferbar. Für feine Anstriche, Sgraffito- und Freskoarbeiten wird holzgebrannter Marmorsumpfkalk verwendet. Bis in die heutige Zeit ist Kalk als Bindemittel unersetzlich und hat kaum an Bedeutung verloren. Mineralische Putze sind sehr atmungsaktiv, denn sie bauen beim Abbinden und Austrocknen ein Kapillarsystem im Putzgefüge auf, das kurzfristig hohe Luftfeuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt. Zusätzlich haben mineralische Putze durch den erhöhten Makroporenanteil ein gutes Wärmedämmvermögen, da die mit Luft gefüllten Poren wie Wärmepuffer wirken.

Die kalk-, zement- oder kalkzementgebundenen Putze werden im Alt- und Neubau innen wie außen verwendet. Sie finden ihre Anwendung auch auf gerissenen oder ungerissenen Fassaden, als Sanierputz, im Sockelputzbereich, sowie als Dick- und Dünnputzsysteme.

Mineralische Putze sind auch ökologisch wertvoll, denn durch ihre Schadstoffaufnahme wird die Raumluft verbessert. Sie sind unempfindlich gegenüber mikrobiologischem Befall, nicht temperaturempfindlich, haben eine geringe Verschmutzungsneigung und bieten Schall- und Feuchteschutz. Außerdem sind sie aufgrund ihres geringen Pflegeaufwands wirtschaftlich sinnvoll, denn die Materialeigenschaften haben eine hohe Lebensdauer.