
Kunstharzputze
Kunstharzputze sind fertige Mischungen,
die sich vor allem durch ihre rationelle
Verarbeitung auszeichnen. Sie werden
ausschließlich als Oberputze verwendet.
Kunstharzputze sind genormt und unterliegen besonderen Güterichtlinien. Unterschieden wird nach der Norm in Außen- und Innenputze mit unterschiedlichem Bindemittel-Mindestgehalt.
Im Gegensatz zu mineralischen Putzen sind die Bindemittel von Kunstharzputzen organischer Natur, d.h. entweder wässrige Polymerdispersionen oder - in weitaus geringerer Menge - in Lösemitteln gelöste Harze. Allen Kunstharzputzen fehlen die anorganischen Bindemittelbestandteile wie Zement oder Kalk. In der Regel werden Kunstharzputze in pastöser Form verarbeitungsfertig im Handel angeboten.
Die besonderen Vorteile von Kunstharzputzen sind die außerordentlich große Vielfalt an Strukturvarianten, Farbtönen und Körnungen. Nach Art der möglichen Effekte werden sie unterschieden in Kratzputz, Reibeputz, Rillenputz, Rollputz, Modellierputz, Traufelputz, Spritzputz, Scheibenputz und Buntsteinputz. Die Kornstärken reichen dabei von unter 1 bis über 6 mm, wobei dies bei vielen Arten gleichzeitig auch die jeweilige Auftragsstärke ist.
Kunstharzputze trocknen ausschließlich rein physikalisch durch Verdunsten des Wasseranteils. Dies bedeutet, dass sich bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit die Trocknungszeit verlängert, dass sich bei höheren Temperaturen die Trocknungszeit verkürzt und dass bei einer Temperatur unterhalb von + 5 °C - gemäß DIN 18558 - das Arbeiten mit wässrigen Kunstharzputzen eingestellt werden muss.